Über 150 Personen haben die Ringvorlesung im Wintersemester 2014/15 besucht, die sich mit Fragen der Prädiktion und Prävention unterschiedlichster Krankheitsbilder und Gesundheitszustände befasste.
Die technischen Möglichkeiten zur Voraussage der eigenen gesundheitlichen Zukunft sind in den letzten Jahren immer präziser geworden. Ziel ist eine individuell abgestimmte Prävention. Die Hoffnung, das gesundheitliche Schicksal möglicherweise selbst aktiv steuern zu können, scheint in greifbare Nähe gerückt. Auf der anderen Seite steigen zugleich die Anforderungen an die Betroffenen und die behandelnden Ärzte mit dem prognostischen Wissen angemessen umzugehen.
Für den Einzelnen und die Gesellschaft ergibt sich hieraus eine Vielzahl von Fragen:
In der Ringvorlesung wurde den Möglichkeiten und Herausforderungen der prädiktiven Diagnostik und den sich hieraus ergebenden Implikationen für den Einzelnen und die Gesellschaft aus der Sicht verschiedener Wissenschaftsdisziplinen nachgegangen.
An acht Terminen im Wintersemester 2014/15 haben jeweils zwei Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen die Thematik beleuchtet und über aktuelle Erkenntnisse und grundlegende Reflexionen u.a. aus Medizin, Ethik, Recht, Humangenetik, Medizinsoziologie, Ernährungswissenschaften und Sozialpsychologie berichtet. Jeder Termin nahm hierbei ein bestimmtes Krankheitsbild bzw. eine spezifische Lebenssituation in den Fokus.
Datum
Immer dienstags, 14-täglich während des Wintersemesters
Starttermin
14.10.2014
Zeit
18.00 Uhr s.t. bis 19.30 Uhr
Ort
Hörsaal der Frauenklinik der Universität zu Köln, Kerpener Str. 34, 50931 Köln
In Kooperation mit dem
Jede Vorlesung ist mit 2 Fortbildungspunkten von der Ärztekammer Nordrhein zertifiziert.
Prof. Dr. Klaus Zerres
Institut für Humangenetik, RWTH Uniklinik Aachen
Medizinische Möglichkeiten der Prädiktion: Was können meine Gene über meine Gesundheit sagen und wie viel will ich davon überhaupt wissen?
Prof. Dr. Christiane Woopen
Forschungsstelle Ethik, UK Köln
Ethik der Prädiktion. Zur moralischen Dimension des Gesundheitsorakels
Prof. Dr. Alexander Drzezga
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, UK Köln
Medizinisch-technische Möglichkeiten der Alzheimer-Prädiktion
Prof. Dr. Frank Jessen
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Bonn
Zukunftswissen angesichts von Aussichtslosigkeit
Prof. Dr. Rita Schmutzler
Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs, UK Köln
Die Bedeutung von Risiken und ihre Kommunikation
Prof. Dr. Holger Pfaff
Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Universität zu Köln
Optionsstress durch Selbstbestimmung bei Krebserkrankungen
Dr. Simone Dohle
Faculty of Human Sciences, Social Cognition Center Cologne, Universität zu Köln
Ernährung und Prävention: Durch 'Nudging' zu gesünderen Entscheidungen?
Prof. Dr. Stefan Huster
Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie, Ruhr-Universität Bochum
Gibt es eine Pflicht zur gesunden Lebensführung?
Prof. Dr. Stephan Ruhrmann
Früherkennungs- und Therapiezentrum für psychische Krisen (FETZ), UK Köln
Prävention psychischer Erkrankungen am Beispiel der Psychosen
Dr. Beate Schulze
Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Universitätsklinikum Leipzig
Der unsichtbare Makel - Über Stigmaerfahrungen psychisch Erkrankter
PD Dr. Dr. Stephan von Haehling
Innere Medizin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Charité Berlin
Prädiktive Biomarker als Vorhersageinstrument für Herzerkrankungen
Prof. Dr. Christian Albus
Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, UK Köln
Wie wirkt die Psyche auf Entstehung und Verlauf von Herzerkrankungen?
Prof. Dr. Christian Netzer
Institut für Humangenetik, UK Köln
Der genetische Blick in die Zukunft des geplanten Kindes
Prof. Dr. Claudia Wiesemann
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen
Prädiktion in der Fortpflanzungsmedizin und das Problem der „Rettungsgeschwister“
Zu einer Ethik von Elternschaft und Familie
Prof. Dr. Markus Nöthen
Institut für Humangenetik, Universität Bonn
Internetbasierte Gentests – Von wem für wen und wozu?
Prof. Dr. Christoph Rosenkranz/ Jun.-Prof. Dr. Ali Sunyaev
Professur für Wirtschaftsinformatik und Integrierte Informationssysteme/ Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik und Information Systems Quality
Dr. Internet? Möglichkeiten und Grenzen von Electronic Health
Erwerb von Leistungspunkten im Rahmen des Studium Integrale
Anerkannt mit 2 LP (60h Workload) im Studium Integrale der Bachelor-Studiengänge folgender Fakultäten: